Dienstag, 29. Januar 2013

Viva Mexico !


Nach 120 anstrengenden Stunden sind wir heute morgen um 6 Uhr Ortszeit auf der Isla Mujeres in der Nähe von Cancun angekommen. Bis auf ein paar "Golforden", so nennen wir die blauen Flecke, ist Mannschaft und Schiff in Ordnung. Aber nun erst mal der Reihe nach!

Freitag, 25.1.2013

Um 7 Uhr legten wir ab. Adieu USA, es war sehr schön. Den Tag über hatten wir super Segelwetter, guten Wind und wir kamen sehr schnell voran. Ja, so soll es auch sein. Aber dann in der Nacht brist der Wind auf. Wir haben nun 25 Knoten und kurze, hackige Wellen. Wir beschließen näher zur Kubanischen Küste zu segeln, um dort weniger Storm und Wellen zu haben. Aber das war eine Fehlentscheidung. Die Quälgeister der Nacht, die "Squalls", das sind Schauerböen, kamen in Wellen angerollt. Es goss wie aus Eimern und in Null Komma Nichts waren wir nass bis auf die Knochen. Wir waren froh, als die Nacht vorbei war.

Samstag, 26.1.2013

Der Golfstrom ist gewaltig. Wir haben ihn unterschätzt. Trotz kräftigem Wind kommen wir nur mit quälenden drei Knoten voran. Die Wellenberge sind riesig, aber es gibt keinen Ausweg wir müssen weiter, zurück wären nun die Wetterbedingungen noch schlimmer. Wir können wirklich kaum schlafen. Als ich endlich eingeschlafen war, wurde ich unsanft von einem Schwall Wasser geweckt. Was war passiert? Die Spüliflasche hatte den Wasserhahn aufgedrückt aufgrund der andauernden Schiffsbewegungen und unser kostbares Frischwasser lief ins Becken. Da hatte ich einen Stöpsel reingemacht, dass der Abfluss nicht immer so glucksende Geräusche von sich gibt. Nun war das Becken voll und die Wellen brachten das Wasser in Bewegung. Manfred hatte schon vorab den Teppich und alles nach draußen gebracht. Okay, also erst einmal die Sauerei beseitigen und bei der nächsten Gelegenheit den Wassermacher laufen lassen.Zum Glück hatten wir den schon in Betrieb genommen. Dann legte ich mich noch einmal hin. Aber ich war zu faul ein Leesegel anzubringen und so flog ich (Barbara) in hohem Bogen von der Couch auf meine Schulter und Hüfte. Das spüre ich jetzt noch!

Sonntag, 27.1.2013

In unserer Motorbilge ist Öl. Panik, woher kommt das! Nach einigen Nachforschungen stellen wir fest, dass wohl ein Motorölkanister in der Backskiste undicht sein muss - Aufatmen. Eigentlich würde es mit Katastrophen langsam reichen, wir wollen nur noch ankommen. Das einigste tröstlich sind die Nächte rund um den Vollmond. So haben wir wenigstens gute Sicht.

Montag, 28.1.2013
In der Nacht auf Montag werden wir wieder von starkem Wind gegängelt und noch dazu von dem Golfstrom, der gegen uns steht. Obwohl mit 20 - 25 Knoten Wind haben, fahren wir manchmal nur mit 1,0 oder gar 0,0 Knoten über Grund. Aber wir können auch das Reff nicht herausnehmen, sonst liegen wir zu sehr auf der Backe. Enorm welche Kraft in diesem Golfstrom steckt. Nun sehen wir auch wieder häufiger Portugiesische Galeeren. Wir sind genervt und merken, dass wir erst am Dienstag ankommen werden. Die Nacht wird noch schlimmer als befürchtet. Durch die starke Strömung schafft es unsere Hydrovane Windfahne nicht mehr zu steuern. Also müssen wir von Hand ran. Das heißt alle 2 Stunden Schichtwechsel. Zum Glück wendet sich irgendwann das Blatt und wir werden schneller.

Dienstag, 29.1.2013

Heute morgen sind wir um 6 Uhr Ortszeit - Wir haben nun 7 Stunden Zeitunterschied zu Deutschland - angekommen. Aber zuerst ging es auf einen Ankerplatz. Das Vorsegel  ließ sich nicht mehr einrollen, da in der Holeleine ein Überläufer drin war. Da musste zuerst das Vorsegel ganz runter, die ganze Leine raus und noch einmal neu aufgewickelt werden. Das Segel schnallen wir auf dem Beiboot fest. In der Marina werden wir dann ganz freundlich empfangen. Die Nachbarn holen sogar ihr Beiboot heraus und schieben uns in die  Box. Endlich, wir sind da!
Nun beginnt der Formularmarathon. Ich weiß nicht wie viele Papiere wir ausfüllen müssen. Aber alle sind recht freundlich, die Dame von der Quarantäne kommt auf unser Boot. Alles ist in Ordnung, sie ist zufrieden. Mit uns haben Kurt und Karin von dem österreichischen Segelboot Aleppo und Patrizia, eine englische Einhandseglerin einklariert. Mit dieser Gruppe werden wir in den nächsten Tagen gemeinsam nach Cancun fahren, um unsere Cruising Permit für das Schiff zu bekommen.


1 Kommentar:

  1. Puh! Also, wenn man das so liest, dann hat man bald gar keine Lust mehr, überhaupt loszufahren.
    Aber ich freu mich, dass ihr gut angekommen seid und wünsch euch erstmal ein paar erholsame Tage und Nächte. Melde mich per Mail wieder, wenn der Stress (hoffentlich liest das Elke nicht) hier vorbei ist (z.Zt. Vertretung wegen Krankheit).
    Viel Spaß in Mexiko und danke für diesen schönen ausführlichen Bericht!
    Anne

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