Um 6:15 Uhr ist es hell genug, unser Anker geht auf und wir
verlassen die Bucht von Providencia. Über Funk verabschieden wir uns noch von
Sandra und Philippe. Die beiden wollen am nächsten Tag starten.
Es ist ein herrlicher Morgen. Gleich von Anfang an, ist
guter Segelwind. Solange wir noch in der Inselabdeckung sind, ist es Segeln vom
Feinsten. So etwas hatten wir schon lange nicht mehr. Danach wird es zunehmend
ruppiger, die Wellen sind hoch und kommen kurz hintereinander. Wir fühlen uns
wie auf einem Rodeopferd. Nach einer Weile haben wir uns daran gewöhnt. Unsere
Balimara stampft durch die Wellen.
Dann erleben wir ein Schauspiel der besonderen Art. Eine große
Delfinschule ca. 50 Tiere spielen in den Wellen. Sie springen von Wellenberg zu
Wellenberg. Die Delfine scheinen sehr übermütig. Für uns haben sie keine Zeit,
zu viel Spaß macht ihnen das Wellenreiten. Irgendwann wird der Wind weniger und
wir müssen motoren.
Gegen 16 Uhr geht Manfred in die Kombüse und kocht für uns.
Das Essen ist fast fertig, da ertönt von unten ein lautes „Sch....“. Mein Blick nach unten zeigt mir, dass
Manfred in einer lauwarmen Brühe steht. Schon wieder hat sich unser ganzes
Frischwasser in die Bilge verabschiedet. Durch den Wellengang schwappt das
schön hin und her. Es hilft nichts, wir müssen schöpfen. Unter Flüchen schwören
wir uns, demnächst doch die elektrische Pumpe, die in der Vorpiek liegt zu installieren.
Was sollen wir tun. Wasser an Bord ist kein Problem, wir haben genügend Wasserflaschen an Bord und notfalls
können wir diese wieder mit dem Wassermacher füllen. Aber wir müssen
reparieren. Kurz entschlossen ändern wir unseren Plan nach Portobelo zu segeln
und fahren nun in Richtung Bocas del Toro. Dort gibt es eine gute und günstige
Marina, in der wir in Ruhe alles aussortieren können.
Sobald wir die Richtung geändert haben, kommen schöne, lange
Wellen von hinten und auch ein guter Wind zum Segeln ist wieder da. Nachdem wir
gegessen haben, schreiben wir noch schnell eine E-Mail an unsere Freunde, damit
die wissen was los ist und fragen noch einmal das Wetter ab.
Die Nacht verläuft ansonsten recht ereignislos. Ein paar
Squalls ziehen über uns hinweg,
aber alles nicht der Rede wert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen