Heute morgen wollten wir alles gemütlich angehen lassen. Für
die kommende Strecke wollten wir das Hochwasser abwarten, da wir einige
Flachstellen überfahren mussten. Gegen 11 Uhr sahen wir, dass ein Boot der
Hafenpolizei bei der SY Ulani anlegte. Über Funk sagte Sandra uns, dass wir nun
auch noch eine Leuchtfeuergebühr zu entrichten hätten.
Dann kamen die Beamten auch zu uns. Mit ihrem schweren Boot,
wollten sie ohne Fender bei uns anlegen. Wir baten sie zu warten, bis die
Fender angebracht waren. Dann kamen sie an Bord. Die Leuchtturmabgabe beträgt
100 Belize$ Grundgebühr, darin sind 2 Tage enthalten und jeder weitere Tag in
den Gewässern von Belize kostet 5 Belize$. Für die 12 Tage Aufenthalt waren das
insgesamt 150 Belize$ (entspricht 75 USD).
Wir waren ziemlich sauer, da wir die gelbe Tonne, die
eigentlich in der Hafeneinfahrt liegen sollte, um den Weg zu markieren, am Steg
vertäut gesehen haben. Manfred sagte, nun hätten sie ja genügend Geld, um die
Tonne wieder an ihren Platz zu bringen.
Zwischenzeitlich rammte das Polizeiboot zweimal an unser
Schiff und zerschmetterte die Abdeckung der Hydrovane. Da waren wir ziemlich
sauer. Geld kassieren ist eines, aber unser Boot kaputt machen, das müssen wir
uns nicht gefallen lassen. Die Beamten entschuldigten sich, aber der Schaden
blieb an uns hängen.
Nachdem sie auch noch auf der SY Amphora waren, gingen die
Anker bei allen drei Schiffen auf. Von dieser gastlichen Stätte hatten wir nun
alle die Nase voll.
Die Fahrt bis nach Caye Caulker verlief dann recht angenehm.
An manchen kritischen Stellen, hatten wir zwar nur 1,6 m Wassertiefe, aber
alles ging gut.
In der Bucht angekommen, fuhren wir unser Ankermanöver. Aber
wir merkten schnell, dass der Anker nicht hielt, also Anker hoch und alles
einmal von vorne. Da sagte Manfred, der Anker ist nicht mehr dran. Zuerst
dachte ich, er macht einen Scherz mit mir, aber es war Tatsache. Zum Glück
haben wir immer einen wurfbereiten Heckanker für Notfälle. Den haben wir dann
auch geworfen. Ich hatte die Taste MOB gedrückt, so wussten wir in etwa, wo der
Anker lag. Philippe und Gerald kamen sofort. Sie halfen uns bei der Suche und
tatsächlich, Philippe fand unseren Anker. Der wurde dann ins Dinghi verfrachtet
und zurück zu unserem Schiff gebracht.
Eine Madenschraube am Wirbelschäkel hatte sich gelöst und
somit konnte sich durch Vibration der Bolzen öffnen. Kaum
auszudenken, was passiert wäre, wenn es auf dem rolligen Ankerplatz in San
Pedro passiert wäre. Da hatten wir mal wieder einen wirklich aufmerksamen Schutzengel.
Nachdem wir sicher vor Anker lagen, haben wir die Crews von
der Amphora und der Ulani an Bord zum Aperitif eingeladen. Vielen Dank an Rita,
Gerald, Philippe und Sandra.
Für heute hatten wir genug Abenteuer. In den nächsten Tagen
wird es hoffentlich etwas ruhiger werden.
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