Samstag, 3. März 2012

Gelebte Inklusion

Wie war Linda glücklich, als sie uns sah. Sie konnte nicht schnell genug ihre Jacke anziehen, um mit uns ins Auto zu steigen.
Wenn wir Linda abholen, dann gibt es gewisse Riten, die wir einhalten müssen. Der Tag wird von Linda  bestimmt. Es gehört dazu sich unter möglichst viele Leute zu mischen. Jeder wird nach dem Namen gefragt und so lernen wir eine Mia, eine Sophie, einen Raphael und zwei neue Stadtnomaden kennen, die Linda besonders interessant findet. Selbst die verschlossensten Typen tauen auf, wenn Linda sie freundlich mit Hallo begrüßt. Ein Besuch im Münster ist auch Pflicht, aber da müsste Linda leise sein, will sie aber nicht. Seit jeher hat Linda ihre eigene Form dem Glauben zu huldigen. Auf jeden Fall gehört dazu fetzige Kirchenmusik, klatschen und Menschen begegnen. Das stößt nicht immer auf Gegenliebe der Kirchenbesucher. Manfred und ich halten uns bei diesem Auseinandersetzungen diskret im Hintergrund, schließlich ist Linda 34 Jahre alt und kann ihre Konflikte selbst lösen. Das tut sie auch, denn spätestens nach dem 2. Hallo und dem 4. Amen ist jeder überzeugt.


Die Ausbeute des Tages kann sich auch sehen lassen:
diverse Süssigkeiten
ein Getränk an der Bar des Restaurants
eine Scheibe Wurst
ein Rosinenbrötchen


Eines ist auch ganz sicher - verhungern wird unser Kind nie und nimmer.


Natürlich gehört ein Restaurantbesuch zum absoluten Muss eines jeden Ausfluges. Am liebsten isst Linda italienisch und so kamen wir an der L'Osteria nicht vorbei. Linda findet das Ambiente und das Publikum so gut, natürlich auch das Essen. Dieses Mal entschied sie sich aber für ein Nudelgericht, sehr zu meinem Leidwesen, denn ich hätte gerne eine Pizza mit ihr geteilt, die schmeckt dort besonders lecker.


Während des Tages spürte ich, dass die Erkältung wieder stärker wurde. Mein Hals kratzte entsetzlich, der Kopf schmerzte und die Hustenattacken wurde wieder schlimmer. So war ich froh, als wir endlich zu Hause waren und ich mich ins Bett legen konnte. Leider fiel somit auch das Konzert von Fatou in der Philharmonie in Köln aus. Irgendwie wollte ich auch den anderen Konzertbesuchern nicht die Laune durch mein andauerndes Husten verderben.

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