Donnerstag, 19. März 2015

Schlaflos in Hiva Oa


Heute morgen um ca. 3 Uhr kam ein Frachter in den Hafen. Wir lagen leider in seinem Weg und so wurden wir unsanft geweckt. Wir müssen weichen. Zum Glück liegen wir seit ein paar Tagen in der Bucht und wissen, wohin wir ungefähr müssen. Die Nacht ist dunkel und wir suchen langsam unseren Weg. Auf 4 m Tiefe fällt unser Anker, aber leider hält er nicht - also einen weiteren Versuch starten und Glück gehabt. Der Anker hat sich eingegraben, aber an Schlaf war nun - inzwischen 5  Uhr morgens - nicht mehr zu denken.  Wir kochen Kaffee, warten auf die Morgendämmerung, lauschen dem Konzert der 1000 Gockelhähne, dem Morgengesang des Militärs und planen unseren Tag.

Um 9 Uhr wird der Mietwagen geliefert, ein kleiner silberner Suzuki und los kann es gehen. Aber unser Weg führt uns zuerst zu Sandra, der Agentin. Sie sitzt inzwischen auf der Landspitze im Container der Lebensretter. Dort geben wir unsere Wäsche ab und nutzen das Internet. In der Bucht selbst empfangen wir leider nichts!

Anschliessend geht es auf Inseltour. Das Centre Gauguin ist sehr nett gemacht und zeigt das ganze Leben des Malers mit liebevoll gestalteten Details. Die Originale sind auf alle bekannten Museen überall in der Welt verteilt.
Anschliessend besuchen wir noch einen kleinen Hangar, in dem Jacques Brel gedacht wird. Er kam mit dem Segelboot hier an und blieb. Mit seinem Kleinflugzeug Jojo half er den Bewohnern der Insel. Leider starb er viel zu früh an Lungenkrebs. Seine Chansons allerdings sind uns geblieben.
Wir besuchen auch noch den Friedhof mit den Gräbern von Gauguin und Brel, aber dann geht es über die Insel. Wir wollen uns die Tikis - Steinstatuen - in Puamau ansehen, aber mit der Beschilderung ist das so eine Sache hier auf der Insel. Am Kreisverkehr (!) biegen wir bei drei Möglichkeiten auf die verkehrte Wegstrecke ab und holpern über die unbefestigte Strasse nach Hanahehe Wir kommen durch mehrere Vegetationszonen. Der Nebelwald mit seinen Kiefern und den moosbewachsenen Bäumen hat es uns angetan. Wir fühlen uns wie in einer Zauberwelt. Überall treffen wir auf Ziegen und Pferde. Leider ist es nun zu spät, um noch zu den Tikis zu fahren. Morgen ist auch noch ein Tag.


Zum Abschluss des Tages gehen wir essen. Wir laben uns an Thunfischtatar, Thunfischcarpacio und als Hauptspeise essen wir die Inselspezialität Ziege in Kokosmilch mit Fritten aus der Brotbaumfrucht. Es schmeckt köstlich. Als wir bezahlt haben, will Manfred unserer Bedienung ein Trinkgeld zustecken. Die Wirtin pfeift ihn zurück, das wäre hier nicht üblich!


 




 


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