Montag, 10. September 2012

Menschen im Hotel

Wenn wir in der Lobby sitzen und die an uns vorbeiziehenden Menschen beobachten, werden wir automatisch an den Roman von Vicki Baum: Menschen im Hotel erinnert. Erstaunlich wie schnell man miteinander ins Gespräch kommt. In dieser einen Woche haben wir so viele unterschiedliche Menschen kennengelernt und natürlich auch einen Teil ihrer Geschichte erfahren, das ist wirklich unglaublich.
Ob es das Luxemburger Lehrerehepaar war, die sich hier von ihrem anstrengenden Lehrerberuf erholten oder das junge Paar, das ursprünglich aus Kroatien kommt. Beide haben eine Zeit in Deutschland gelebt, als in ihrem Land Krieg war und mussten dann wieder zurück ins Nichts. Die Eltern haben dann noch mal einen neuen Anfang in den USA gewagt und sind nun erfolgreich. Allerdings so sagte uns Nathalia für ihren Vater wäre Deutschland immer noch das gelobte Land.
Dann war da noch Abby, die Psychologin, die mit behinderten Mädchen arbeitet, die besondere Auffälligkeiten haben. Es war ein absolut interessantes Gespräch, das uns viel geholfen hat. Die Reihe könnten wir fortsetzen. Es ist so erstaunlich wie schnell man bereit ist, unbekannten Menschen seine Lebensgeschichte zu erzählen und wie viel die anderen auch von sich preisgeben.
Es tat auch mal gut, nicht nur unter Seglern zu sein und mal andere Freuden, Erfahrungen aber auch Sorgen und Nöte zu hören, die sich nicht ums Schiff drehen.
Morgen ist unser Urlaub zu Ende, es war eine schöne, interessante Zeit. Wir haben alles genossen, was uns geboten wurde, aber nun freuen wir uns auch wieder auf unser einfaches, beschauliches Leben auf der Balimara.

Sonntag, 9. September 2012

Einladung zur Weinprobe

Gestern Abend tranken wir zu unserem Essen einen mexikanischen Nebbiolo. Da wir das Piemont so mögen und den Nebbiolo von dort kennen, waren wir sehr gespannt. Der Sommelier zelebrierte die Weinverkostung regelrecht. Wir fragten nach, wie es zu einem Nebbiolo in Mexiko kommt. Ganz einfach, italienische Winzer aus dem Piemont wanderten hierher aus und nach einigen Versuchen kam dieser wunderbare Wein zustande, der seinem italienischen Vorbild wirklich in nichts nachstand.
Später trafen wir den Sommelier noch einmal und er zeigte Manfred ganz stolz seinen Weinkeller und die darin enthaltenen Schätze. Manfred bekam eine Einladung zur Weinprobe die er natürlich gerne annahm. Tatsächlich gab es dann eine Tequilaprobe, die Weinprobe ist erst morgen.

Samstag, 8. September 2012

Besuch in der Apotheke

Schon in Annapolis haben wir festgestellt, dass unsere Medikamente nicht bis Mai 2012 ausreichen werden. In USA bekommt man ohne Rezept eines niedergelassenen Arztes kein verschreibungspflichtiges Medikament in der Apotheke ausgehändigt. Bisher haben wir in den Apotheken einfach unseren vom Hausarzt unterschriebenen Medikamentenzettel vorgezeigt und bekamen anstandslos was wir brauchten.
Ein Arztbesuch in den USA ist nicht nur teuer, sondern auch zeitaufwendig. Dazu hatten wir keine Lust. Hier in Mexico ging alles sehr unkompliziert. In der Apotheke die in unmittelbarer Nähe des Hotels liegt, bestellten wir alles was wir brauchten und am nächsten Tag konnten wir die Sachen abholen. Nun haben wir genügend Vorräte, bis wir wieder nach Hause kommen.

Freitag, 7. September 2012

Legaler Panzerknacker oder Tücken des Objekts

Als wir an unseren Safe wollten, bemerkten wir, dass er geschlossen war. Wir hatten dort unsere kleinen Dollarnoten verwahrt. Unser Zimmermädchen hat den unverschlossenen Safe gesehen und aus Sicherheitsgründen musste sie ihn schließen. Aber nun hatten wir keinen Zugangscode. Also musste der Sicherheitsdienst des Hotels kommen und den Safe wieder öffnen. Innerhalb von 5 Minuten war er da und verrichtete seine Arbeit. Das könnte echt ein Rehablitiationsjob für einen Panzerknacker sein. 
Der vorhergehende Code war schnell geknackt (ausgelesen). Damit aber alles klar geht, wartete der hilfsbereite Mann, bis Manfred den Safe geschlossen und wieder geöffnet hatte. Nun wissen wir, wie es geht.

Mittwoch, 5. September 2012

Für die Kultur muss man Opfer bringen

Unser Opfer war es, um 6 Uhr aufzustehen. Bereits um 7 Uhr wurden wir abgeholt. Wir hatten alles eingepackt, was wir für den Ausflug mitbringen sollten: ein Handtuch, Badesachen, Sonnenschutz, also konnte es losgehen. Kaum waren wir im Bus, da sagte der Fahrer, wir hätten nur Chichen Itza gebucht, aber die Fahrt würde auch Ek Balam und ein Bad in einer Quelle beinhalten, somit wäre pro Person noch einmal 50 USD zu bezahlen. Wir fühlten uns über den Tisch gezogen und sagten, das würden wir vor Ort entscheiden. Dann holten wir noch Jeff und Sarah in ihrem Hotel ab. In Puerto de la Carmen übernahm unser Guide Miquel und von der Zuzahlung war keine Rede mehr. Gut, dass wir nicht auf den ersten Fahrer eingegangen sind.
Nach dieser ersten Überraschung wurde der Tag richtig gut. Miguel war sehr sachkundig. Er hat sehr gute Geschichtskenntnisse und erklärte uns die Kutur der Maya sehr anschaulich. Er war auch bereit, uns viele Fragen über Mexiko zu beantworten. Unsere erstes Ziel war EK  BALAM. Diese Pyramide ist erst Ende der 80iger Jahren entdeckt worden, als ein Hurrikan die Erde und Bäume wegspülte und somit einen Teil der Anlage freilegte. EK Balam liegt mitten im Urwald und ist noch nicht so touristisch erschossen wie Chichen Itza. In Ek Balam kann man auch noch die Pyramide besteigen. Allerdings ist das sehr anstrengend, vor allem beim Abstieg muss man vorsichtig sein.
Observatorium

Pelota Arena

An der Treppe zur Pyramide

Eingang zum Palastbereich der "umgenutzten" Pyramide

Blick vom Palasteingang über das Gelände bis zum Observatorium

Anschließend ging es in einen wunderschön renovierten Parador zum Essen. Das war echt mexikanisch und hat sehr gut geschmeckt. Wir haben auch zum ersten Mal Hameika, das mexikanische Hibiskusgetränk probiert. Das war sehr erfrischend!

Nun ging es nach CHICHEN ITZA. Dort ging es sehr touristisch zu mit vielen fliegenden Händlern die ihre Waren anboten. In der Ausgrabungsstätte tummelten sich die Touristenmassen. Zum Glück kamen wir relativ spät dort an so dass ein Großteil schon wieder auf dem Heimweg war. Der Anlage ist wirklich beeindruckend. Unter dem Tempel befindet sich ein zweiter, kleinerer und die neuesten Forschungen haben ergeben, dass noch ein größerer Tempel vorhanden war, der diesen jetzt sichtbaren Tempel eingeschlossen haben muss. Großes Thema waren auch die Menschenopfer, die die Maya darbrachten.
Die größte bisher ausgegrabene Pelota Arena in Chicen Itza

Hier in Yucatan gibt es sehr viele unterirdische Flüsse. Je näher man zum Meer kommt desto mehr sind sie unter der Oberfläche, Ab und zu kommet es zu Einbrüchen und es entstehen Kalksteinlöcher, die CENOTE . Solche Cenote waren in der Maya Religion heilige Plätze, dort brachten sie die Menschenopfer hin. Wir hatten Gelegenheit in einem Cenote zu schwimmen und wie uns Miquel versicherte, hier sind niemals Menschnopfer gebracht worden. Sobald man im Wasser war, kamen viele kleine Fische an. Man hätte sie mit der Hand fangen können. Es war ein einmaliges Erlebnis und ein schöner Abschluss unseres Ausflugs.