Dienstag, 7. Januar 2014

Wir waren fleißig

Wir werden sicherlich noch bis kommenden Sonntag hier in Providencia bleiben. So haben wir Zeit genug, einige Posten auf unserer Liste anzugehen.
Am Hull (Schiffsrumpf) hatten wir einen kleinen Kratzer, der bis aufs Gelcoat ging, der musste dringend versiegelt werden. Wenn man schon dabei ist, dann werden alle anderen Stellen auch geflickt.
Anschließend bekam unser Gassystem eine neue Leitung und der Gaskasten eine Vollreinigung. Zwei Punkte am Tag sind zwar nicht rekordverdächtig, aber schon ganz gut.

Am Nachmittag fuhren wir noch einmal ins Städtchen. Mr. Bush hatte uns einbestellt, um uns die Touristenkarten zu übergeben. Auch ein französiches Seglerpaar wartete vergebich auf Mr. Bush. Allmählich sind wir schon ein wenig sauer. Für 150 USD hätten wir mehr Leistung erwartet. Aber es bleibt uns nichts anderes übrig, als morgen noch einmal den Agenten aufzusuchen.

Sieht man hier die Begeisterung
Abendstimmung am Ankerplatz


Montag, 6. Januar 2014

Dreikönigstag

Heute ist ein Feiertag hier - Heilige Drei Könige. In der Stadt ist richtig Leben, überall spielt Musik und  natürlich sind auch jede Menge Spassboote unterwegs, vor allen Dingen schnell müssen die sein.
Wir müssen noch einmal bei Mr. Bush vorbei, aber unsere Papiere sind noch nicht fertig, er vertröstet uns auf morgen.
Aufgrund des guten Wetterfensters hat sich das Ankerfeld ziemlich gelichtet. Auch Imma und Hans mit der SY Tuvalu sind in Richtung Bocas del Toro weitergesegelt.

Sonntag, 5. Januar 2014

Eingewöhnungszeit

Irgendwie sind wir immer noch nicht ganz hier angekommen. Es dauert dieses Mal ungewöhnlich lange. Aber das macht nichts, denn wir sind beschäftigt, alles vom Salz zu befreien, die Wäsche in die Wäscherei zu bringen und auch einen guten Internetanschluss zu finden. Das hat nun einigermaßen geklappt. So können wir die vielen Mails, die wir in den letzen Tagen erhalten haben beantworten und uns überall wieder zurück melden.

Samstag, 4. Januar 2014

Providencia - Kolumbien

Gut ausgeschlafen sieht die Welt schon ganz anders aus. Wir liegen in einer wunderschönen, von Bergen umrahmte Bucht vor Anker. Am Vormittag gehen wir an Land uns sehen uns um. Die Menschen hier sind sehr freundlich. Als wir nach dem Weg zu dem Agenten Mr. Bush fragen, da führt uns der Mann bis zu dessen Haus. Der Ort ist klein und überschaubar. Es gefällt uns hier, obwohl wir beide noch nicht so richtig angekommen sind.
Nach den Formalitäten machen wir noch einen kleinen Spaziergang zu der Halbinsel. Dort treffen wir Imma, die sich auch die Beine vertritt. Später treffen wir uns dann im Lokal "El Eden". Hans ist von seiner Bergtour zurück und erzählt ganz begeistert davon und zeigt uns seine Aufnahmen.
Manfred und Philippe fahren gegen 4 Uhr noch einmal zu Mr. Bush, unsere Papiere abholen. Wir sind 150 USD leichter, so viel kostet es, hier einzuklarieren. Anschließend gehen die beiden noch in den Computerladen. Leider gibt es für uns keine Möglichkeit ins Netz zu kommen, schade!
Am Abend sind wir gemeinsam mit Sandra und Philippe auf der Tuvalu zum Sundowner eingeladen. Es gibt viel zu erzählen, den schließlich haben wir uns lange nicht gesehen. Hans hat eine Möglichkeit für uns, doch noch Internet auf dem Schiff zu bekommen, das wollen wir morgen ausprobieren.

Freitag, 3. Januar 2014

Wir sind in Providencia - Kolumbien angekommen


25.12.2013

Von  Roatan nach Guanaja – 40 sm

Um 8 Uhr legten wir in der Marina Fantasy Island ab. Wieder einmal Abschied nehmen von liebgewordenen Mitseglern. Leider hatten wir den Wind direkt auf die Nase, also die ganze Zeit unter Motor fahren. Gleich am Riff merkten wir das unser Kartenplotter keine GPS Signale mehr empfängt (Anmerkung: Kartenplotter ist Navigationssystem ähnlich wie im Auto). Aber wir haben zum Glück einen iPAD mit GPS und gültigem Kartenmaterial dabei so konnten wir uns behelfen. SY Ulani wartete an der Riffeinfahrt von Guanaja auf uns und wir kamen wohlbehalten am Ankerplatz an.



26.12.2013 . 27.12.2013

Guanaja zu den Cayos Vivorillos 185 sm

Um die Vivorillos mit nur einer Nachtfahrt zu erreichen, mussten wir früh los. Gleich nach der Inselabdeckung fing die Schaukelei an. Schlagendes Großsegel, Wind und Strömung von 1 – 1,5 Knoten gegen uns machten die Fahrt nicht gerade zu einem Vergnügen. Genau zur Mittagszeit wurden wir durch einen durchdringenden Piepston aus unserer Lethargie gerissen. Unser neuer Sterling Regler hatte eine Störung. Zunächst entschieden wir, zurück zu fahren, aber dann unterband Manfred die Stromzufuhr. Etwas später nahmen wir ihn wieder in Betrieb und alles funktionierte wieder reibungslos. In der Nacht kam wieder eine Fehlermeldung begleitet von dem schrillen Alarm. Dieses Mal waren wir schlauer und nahmen das Gerät ganz außer Betrieb. Die Batterien waren durch Sonne und Wind gut aufgeladen. Wir waren froh, als wir die Vivorillos am Horizont ausmachen konnten und gegen 16 Uhr sicher vor Anker lagen. SY Ulani und der Katamaran Aqua Vita lagen schon in der Bucht. Wunderschön ist es hier. Beim Abrufen der Wetterdaten kam die Ernüchterung! Auf dem vor uns liegenden Seestück gibt es bis zu 25 Knoten Wind (was nicht so schlimm wäre) und eine Welle mit bis zu 5 Metern in einer Frequenz von 9 Sekunden. Da macht Segeln nun überhaupt keinen Spaß mehr. Erst am 3.1.2014 ist eine Besserung in Sicht.
Das bedeutet, wir feiern hier im Out of Nowhere das Neue Jahr. Planen ist eine Sache und wie es beim Segeln kommt eine andere. Wir können uns also beruhigt zurücklehnen und unsere Wunden lecken. Jetzt ist erst einmal Gelassenheit gefragt.


28.12.2013 Vivorillos

Erst einmal ausschlafen und gemütlich frühstücken. Dabei haben wir das Wetter noch einmal abgerufen- Es gab keine Veränderung. Danach haben wir dem Motor ein paar Streicheleinheiten verpasst und ihn für die nächste Passage fit gemacht. Natürlich musste auch das Boot ein wenig aufgeräumt werden.
Wir haben einfach den Ankerplatz, die Seevögel und die Ruhe genossen. Es ist schön hier!


Die Seetankstelle


29.12.2013 - Vivorillos

Es gibt keine Wetteränderung. Wir machen Wasser, füllen die Dieselkanister in unseren Tank und gehen unsere Obst- und Gemüsebestände durch. Die werden sehr knapp, aber ansonsten gibt es jede Menge Nahrungsmittel und Getränke auf der Balimara. Verhungern und Verdursten werden wir nicht!
Gegen 12 Uhr holt uns Philippe mit dem Beiboot ab. Wir grillen gemeinsam auf der Ulani und spielen dann Mexican Train. Leider konnten wir Damen die Herren nicht schlagen. Aber sie werden uns Revanche geben müssen.

30.12.2013 – Vivorillos

Die Übergabe
Ich lese gerade in meinem Buch „In Brasilien geht es ohne Textilien“ von Andreas Wunn – übrigens absolut unterhaltsam und lesenswert! Und schaue in den Horizont, da steht direkt hinter unserer Balimara ein riesiger Fischtrawler. Mir fällt vor Schreck das Herz in die Hosentasche – Überfall, Piraten!! Aber nein, sie nähern sich in friedlicher Absicht und fragen uns, ob wir Shrimps gegen Getränke tauschen wollen. Ja, das wollen wir, schnell sind 8 Dosen Cola, Sprite, Bier in eine Plastiktüte verpackt und über eine Leine wechseln Fisch und Getränke den Besitzer. Philippe kommt auch schnell angebraust und tauscht mit Wodka. Ergebnis ist eine volle Pütz mit Garnelen, frisch gefangen! Wir übernehmen aus Reinigen und Pulen. Unser Mittagessen ist gerettet. Es gibt Garnelen in Knoblauch gebraten mit Reis. Zwei weitere Pakete wandern bei der SY Ulani in die Kühlung. Morgen an Silvester soll es Shrimpcocktail geben. (Ein Teil der Bilder sind freundlicherweise von SY Ulani zur Verfügung gestellt worden.)






31.12.2013 – Vivorillos

Heute ist der letzte Tag in diesem Jahr. Für uns war es ein schönes und erlebnisreiches Jahr. Diesen Tag eher besinnlich in der Abgeschiedenheit des Korallenriffs zu begehen hat etwas Besonders. Hier können wir in Ruhe das vergangene Jahr Revue passieren lassen und gelassen dem Neuen Jahr 2014 entgegenblicken.
Gemeinsam mit der neu angekommenen „Carpe Diem“ mit Francoise und Jean an Bord und Sandra und Philippe stoßen wir auf das neue Jahr an.


01.01.2014 – Vivorillos

Morgen soll es für uns wirklich weitergehen. Den ganzen Tag machen wir unser Boot startklar. Der Motor wird noch einmal durchgecheckt. Wir machen Wasser, räumen das Schiff auf und schauen uns noch einmal die Seekarten an. Von einer Böe wird unser Eimer über Bord geblasen. Er ist so eine schöne Erinnerung an die USA und leuchtet noch dazu in der Nacht, dass ich spontan ins Wasser hechte und ihn rette. Anschließend wasche ich mich gleich noch. Manfred geht nach mir in die Fluten, ist aber ganz schnell wieder an Bord. Komm mal schnell, da ist ein Hai! Und tatsächlich unter unserem Schiff steht ein kleiner Riffhai, begleitet von einem Putzerfisch. Manfred pützt (für nicht Segler, Wasser mit dem Eimer aus dem Meer holen) nun lieber und verzichtet auf ein weiteres Bad im Wasser.
Am späten Nachmittag sind wir und die Ulanis auf der Carpe Diem eingeladen. Francoise hat ein Shrimpscurry für uns gekocht, anschließend gibt es ein Desserteller mit Kuchen, Eis und Pfirsich. So etwas hatten wir schon lange nicht mehr. Franzosen sind eben Genießer.
Wir schlafen recht unruhig, denn schon um 3 Uhr am Morgen klingelt der Wecker, denn wir wollen so früh es geht los. Von dem Ankerplatz kein Problem, die Zufahrt ist frei. 

02.01.2014 - Unterwegs nach Providencia

Wir kommen nur quälend langsam voran. Wir haben eine Strömung von bis zu 2 Knoten gegen uns. Selbst mit vollen Segeln und Motor laufen wir nur 3,4 Knoten Höchstgeschwindigkeit. Wir hoffen auf das Kap Gracias a Dios, wenn wir das umrundet haben, kommt der Wind von einer besseren Richtung und wir können segeln. In der Nacht rollen Squalls über uns hinweg. Das sind heftige Gewitterböen, die aus dem Nichts entstehen. Wir kennen sie schon von der Atlantiküberquerung. Keiner von uns kann bei den Bedingungen schlafen. Es ist schwarz um uns herum, kein Mond, keine Sterne 12 Stunden lang. Zum Glück sind nur wenige Fischer unterwegs. Trotzdem die Nacht zieht sich hin wie Kaugummi.

03.01.2014 - Endlich in Providencia 210 sm



Am Kap erwartet uns eine böse Überraschung. Der Wind bläst uns auch hier auf die Nase und dazu kommen hohe Wellen (bis zu 3 Meter). Aber unsere Balimara ist stärker als wir. Sie meistert auch diese Wettersituation mit Bravour. Noch ein großes Lob an unseren Autopiloten von Raymarine. Er steuert brav die ihm vorgegebene Richtung. Respekt, wir müssen unsere Einschätzung revidieren. Später aber, als sich die Windrichtung zu unseren Gunsten verändert hat, kommt wieder unsere Minna (Hydrovane Windfahne) zum Einsatz. Sie verbraucht keinen Strom und ist noch dazu ganz leise!
Wir merken jedoch, dass wir vor Einbruch der Dunkelheit auf keinen Fall Povidencia erreichen. Zum Glück ist die Einfahrt beleuchtet, so dass wir auch in der Nacht den Ankerplatz ansteuern können.
Um 22 Uhr ist es dann soweit! Wir werden über Funk von liebgewordenen Seglern begrüßt. Andrea von der Te Ara macht die Decksbeleuchtung an, so dass wir erkennen können, wo wir vor Anker gehen können. Nun wollen wir nur noch ein Bier und schlafen, schlafen, schlafen!