Donnerstag, 21. Juli 2016

Wir leben Alltag

Ganz ehrlich, langweilig wird es uns nicht. Wir haben viele Dinge, die hier zu erledigen sind. In Deutschland hat sich das Klima gegenüber behinderten Menschen sehr verändert. Auch wenn überall vollmundig von Inklusion die Rede ist, erleben wir mit unserer 38 jährigen behinderten Tochter das genaue Gegenteil. Es ist unfassbar, was da passiert. Kleider z.B. dürfen nur im Ort bzw. per Internet gekauft werden. Arztbesuche werden auch nur ortsnah begleitet. Falls Fachärzte weiter weg sind muss der gesetzliche Betreuer oder der familienentlastende Dienst - natürlich gegen Bezahlung ca. 20 Euro / Std., beauftragt werden. Auch bei Therapien oder Hilfsmittelbedarf soll das so sein. Wir versuchen uns zu wehren, aber es scheint wir kämpfen gegen Windmühlen. Die meisten Eltern von Lindas Mitbewohnern sind hemmungslos überfordert mit der Situation, zu alt und zu müde nach den jahrelangen Kämpfen. Auch wir merken, dass wir alles so einfach nicht mehr wegstecken. Die große Frage steht im Raum: was passiert, wenn wir mal nicht mehr leben? Das stimmt uns traurig. Wir lassen uns jedoch nicht unterkriegen. Es gibt viele Menschen, die uns unterstützen und Kraft geben und da ist auch die Aussicht auf ein paar Monate Freiheit auf dem Segelboot. Das gibt uns viel Zuversicht.

Wir haben für die  nächsten Wochen und Monaten ein paar schöne Termine eingeplant. Wir werden hier berichten. Euch allen ein schönes Wochenende mit Sonnenschein!


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